Mediale Ausbildung


Erfahrungsbericht einer Teilnehmerin

To some of the Bloody Beginners …

 

Manche kommen ja hier her und wissen schon Vieles, können auch schon viel.

Ich nicht.

Ich hatte bis zu einem bestimmten Punkt in meinem Leben NICHTS mit „diesen Dingen“ am Hut – gleichzeitig aber hatte ich immer eine erstaunliche Gewissheit darüber, dass es nach dem Tod des Körpers nicht vorbei ist, dass wir alle „eigentlich“ woanders zuhause sind und die Erde halt eine wirklich bombige Erfahrungssammelstelle ist. Klingt nach Widerspruch – ich weiss.

Weil ich bis zu diesem bestimmten Punkt „diese Dinge“ nicht bewusst in mein Leben gelassen hab, musste ich zu Body Mind and Soul geführt werden – und zwar so, dass die geistige Welt mir quasi 5-6 mal auf den Kopf gehaut hat, damit ichs nur ja kapier:

Planlos wie ich war, hab ich halt mal gegoogelt und mir vorgenommen, ich schau mir jetzt die ersten 20 Links an und was sich nicht völlig verquert anhört, schau ich mir dann näher an.

Ich klick also auf den – dachte ich – ersten Link und lande auf der BM&S-Website. Lies das alles und denk mir ‚wow… ok… das klingt vernünftig‘ (ernsthaft: ich dachte ‚vernünftig‘ :D). Ich schau auf die Adresse. Bäm Nr. 1 – das ist bei mir ums Eck! Ich such den Kontakt-Link und schreib halt mal an office@ … und kurz später kommt auch ein Mail zurück. Unterzeichnet mit „Alles Liebe, Susan“ – WOW & OMG, Bäm Nr. 2: Susan heißt auch meine verstorbene Frau. Es war irre schräg, das zu lesen!

Am nächsten Tag wollt ich nochmal nachlesen auf der Website. Google mir das wieder (weil ich den Namen Body Mind and Soul auch irgendwie wieder vergessen hatte) – und klick auf den ersten Link in der Annahme, ich lande dort, wo ich auch gestern war. Die ganze Website kam mir unbekannt vor… ich hab Susi gleich gefragt, ob sie die Website umgestaltet haben, hatten sie natürlich nicht. Der erste Link, den man beim Googeln kriegt, führte immer ganz woanders hin (tut er auch heute noch) – ich hab mich nur „verklickt“ und bin woanders gelandet. Verklickt. Ja, genau … Bäm Nr. 3

 

Ich bin also angemeldet für einen Schnuppernachmittag, komme dort an – natürlich mit ein bisschen Vorbehalten, das könnten ja auch Verrückte sein, die mich gleich tackeln und mich exorzieren wollen, weil ich sicher zu lachen anfange, wenn alle ooommm-en – und da sitzt Danijela. „Ah, du bist heute zum Schnuppern da… ich hab mich nur grad in Tiefentrance begeben, weil ich ein bissl müde war…“

Mhm. Tiefentrance. Jo, i hobs befürchtet… „Ui! Sorry, ich will nicht stören – ich geh einfach derweil raus und rauch eine.“

Danijela, jump-up: „Ha, da komm ich mit, ich rauch auch eine.“

Bäm Nr. 4: Wenn die raucht, kann die nicht sooo beyond sein… ;)

Dann komm ich erstmals wirklich in den Raum: Bäm, Bäm, Bäm Nr. 5, 6, 7! Das Regal hat genau die Schütten, die ich immer haben wollt, meine Frau aber nicht kaufen wollte (weil wir ja schon Schütten hatten und sie die nicht wegwerfen und durch neue ersetzen wollt, nur weil ich mir einbilde, dass es bestimmte sein müssen…). An der Wand hängt ein Bild von einem Baum, das mich förmlich angesprungen ist (und meine Frau wollte nicht begraben werden, sondern ‚ein Baum sein‘). Auf einem Flipchart steht irgendwas, das ich nicht lesen kann, weil ich so kurzsichtig bin, aber darunter sind zwei Herzchen gemalt – und zwar genau diese beiden übereinander-Herzchen, mit denen ich immer die Stories „MEINE FRAU“ auf Facebook abschließe! Deutlicher geht’s ja wohl kaum. Also hab selbst ich in meiner Verweigerungshaltung checken können: This is the Place.

 

Und dann gings halt los.

 

Ich war so dermaßen planlos… Geistführer. S**t-Wort – wieso nennt man das so blöd? Und wozu brauch ich einen Mann, wenn ich doch nur mit meiner Frau reden will!? Dass ich keine Ahnung hatte, wer der is, wie der ausschaut, ist klar, ne?

 

Die ersten Monate hindurch waren echt, ECHT zach für mich: Alle kriegen eine Verbindung, können Sitzungen geben, die funktionieren, können faktisch beweisen – nur ich sitz planlos da und krieg als Antwort von meinem Geistführer das Bild eines Marienkäfers. Eh schön, aber wenn die Frage heißt ‚soll ich das tun oder das tun?‘ konnte ich halt nur mit offenem Mund dasitzen und sagen: „Die Antwort ist Marienkäfer.“

Ich war sowas von verzweifelt! Es war doch so wichtig, so irrsinnig wichtig, zu lernen, wie man kommuniziert! Ich überleb doch hier ohne meine Frau nicht allein! Und wieso geht’s denn nicht!?

 

Den ersten Kurs, den ich mitmachen durfte – Geistführer, quer eingestiegen – hab ich mehr oder weniger durchgeheult. (Heute weiss ich: Danijela war natürlich klar, dass ich kaum was mitnehmen werde können, aber mich auf später zu vertrösten, wäre einfach zu gefährlich für Leib&Leben gewesen.)

 

Ab dem Zeitpunkt hatte ich sehr oft folgendes Bild von mir selbst, wenn ich in einem Übungszirkel, teilweise mit Fortgeschrittenen, gesessen bin:

Vorne weg marschiert die Entenmutter Danijela, dahinter die Mamis Susi, Branka, Melina, dann die großen Enten – die Fortgeschrittenen – und die Teenagerenten, die mit mir begonnen haben. Und ich bin ganz hinten das letzte Entenküken mit einem gehbehinderten Fuß, das nicht mitkommt. Und ein bissl doof is.

(Das klingt jetzt lustig, aber kaum wer kann sich meine Verzweiflung vorstellen – grad ich bin die doofe Ente, ich, die das doch so dringend braucht!) Ich hab in der Zeit die gesamte Taschentuchproduktion in Österreich allein finanziert. Und das, obwohl Susi IMMER für mich da war, Danijela IMMER für mich Zeit hatte und mit Engels-, Esels- und endlos-Geduld immer wieder erklärt und gezeigt und geführt hat…

 

Jetzt, 4 Monate nach meinem Aller-Ersten Übungszirkel – bin ich schon eine Teenager-Ente?

Nein, ich bin immer noch das letzte Entenküken in der Schlange. Aber ich kann schon gehen und quake fröhlich mit.

Anders ausgedrückt: Es begannen sich kleine Erfolgserlebnisse einzustellen. Nach und nach. Mit elenden Pausen (und Taschentuchbedarf) dazwischen. Mit viel Support und Liebe und Unterstützung von Danijela, Susi und besonders den anderen aus meinem Kurs.

Dann gabs auch große Erfolgserlebnisse – also: Groß für mich. Normal für andere.

Und an einem Punkt gab es auch die deutliche Wende: Ich höre auf, zu sagen, dass ich das nicht kann. Ich vertraue. Ich kann. Ich werde geführt. „Die Absicht reicht aus“ – und ich bin verbunden.

 

Dieser Satz wird auch dir als Bloody Beginner schon bekannt vorkommen :)





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